Heidi Stuckenberger
Schneiderin aus Leidenschaft
Meine Leidenschaft zum Schneidern hat schon sehr früh begonnen. Bereits in meiner Schulzeit habe ich sehr gerne genäht. Als ich mit sechzehn Jahren meine erste Nähmaschine geschenkt bekommen habe, war ich mächtig stolz. Somit war für mich auch schnell klar, dass ich den Schneiderberuf erlernen möchte. Ausbildungsplätze waren allerdings rar, also habe ich zuerst eine Ausbildung bei Triumph International in Nördlingen zur Bekleidungsnäherin absolviert. Nach einem kurzen Zwischenstopp auf einer Skihütte habe ich endlich einen Betrieb gefunden, bei dem ich die ersehnte Ausbildung zur Damenschneiderin absolvieren konnte.
Bei der Fa. Möbius Moden in Aalen habe ich im Bereich von Braut und Festmoden eine sehr schöne Ausbildungszeit verbracht. Im Sommer 1996 legte ich dann die Meisterprüfung in Stuttgart ab. Danach fand ich eine Anstellung bei der Fa. Strenesse AG in Nördlingen. Hier war ich Musterschneiderin, in der technischen Arbeitsvorbereitung und zum Schluss Leiterin der Qualitätssicherung.
2007 hat mich die Liebe nach Oberbayern verschlagen. Nach der Geburt unserer ersten Tochter arbeitete ich in München bei der Fa. Strenesse, im Bereich Musterentwicklung von Jerseywaren. Ab 2010 wechselte ich zu JET SET München gewechselt. Nachdem JET SET die Niederlassung in München geschlossen hat, habe ich meinen langersehnten Traum in die Wirklichkeit umgesetzt. Ich habe meine Kreativwerkstatt „raureif“ eröffnet.
In meiner Werkstatt schneidere ich hauptsächlich Trachten auf Maß. Durch einen glücklichen Zufall bin ich vor ungefähr fünf Jahren auf Christoph Erhardt und die Erhardt Hemden getroffen. Seither verbindet uns eine wunderbare Zusammenarbeit und Freundschaft.
Christoph Erhardt
Weben ist mein Leben
Schon während meiner Ausbildungszeit zum Handweber 1975 im Betrieb meiner Großmutter Irmgard Gerok-Erhardt in Tegernsee wurden die Stoffe für die Erhardt Hemden gewebt. Nach meiner Meisterprüfung 1981 habe ich mich aber anderen Projekten gewidmet. Meine Großmutter webte die Hemden bis ins Jahr 2004 hinein. Mit ihrem Tod 2005 erlosch auch die Tradition der Erhardt Hemden. Ich hatte mich zu dieser Zeit in München mit einer Ausbildungswerkstatt selbstständig gemacht. 1993 habe ich München verlassen, um an der Handwerksakademie in Aachen zu studieren. Die Ausbildung zum Meister Designer habe ich 1996 abgeschlossen.
Ab 2000 habe ich noch eine dreijährige Ausbildung zum Ergotherapeuten absolviert. Bis heute leite ich eine Handweberei für Menschen mit psychischen Erkrankungen im Rahmen einer WfbM. Meine Selbstständigkeit als Handweber habe ich während dieser Zeit aber nie aufgegeben. 2015 habe ich in meiner Werkstatt in der Voreifel die Tradition und Produktion der Erhardt Hemden wieder aufgenommen, einfach weil die Nachfrage so groß war. Zu dieser Zeit begegnete ich auch der Schneidermeisterin Heidi Stuckenberger aus Otterfing. Wir haben uns sehr schnell schätzen gelernt und bis heute verbindet uns eine wunderbare Zusammenarbeit und Freundschaft. Dies war ein richtiger Glücksfall in meinem Weber-Leben.